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 In Lequile befinden sich zahlreiche Adelsresidenzen, unter 
denen zweifellos der Palast der Fürsten Saluzzo der bedeutendste ist. Er steht 
im Sankt Vitusplatz, besteht aus zahlreichen geräumigen Sälen, einer wohl 
ausgestatteten Bibliothek und einer sehr schönen Fassade mit einem 
feinverzierten Portal. Er wurde im 17.Jh.  
 ausgebaut, 
aber die ursprüngliche Struktur ist viel älter. Der Palast enthält auch eine 
hübsche dem Sankt Georg geweihte Kapelle, die dem Fürst Agostino Saluzzo zu 
Willen im Jahre 1742 erbaut wurde. Auf dem gleichen Platz steht die großartige 
Sankt Vitus-Fiale; sie ist eine interessante Barockskulptur (1694), Werk des 
Oronzo Rossi. Das Denkmal ist ein feinverarbeitetes Werk in „Stein aus Lecce" 
(pietra leccese), auf dessen Höhepunkt die Heiligenstatue steht. Das elegante 
Portal des „Palazzo Filippi"(16.Jh.) ist vom typischen Familienwappen überragt, 
ein gemeisselter Pferdekopf. Auch der Andrioli-Palast (16.Jh.) besitzt ein sehr 
stattliches Portal. Der Caiaffa-Palast aus dem 17.Jh. ist mit einem typischen 
Balkon versehen, der von charakteristischen ornamentalen Kragen getragen wird. 
Von bemerkenswertem Interesse ist auch der steinerne Balkon vom Brunetti-Palast 
(17.Jh.). Außer den historischen Palästen befinden sich in der Altstadt von 
Lequile viele "Häuser mit Hof" (case a corte) (typische Bauten, in mehrern 
Dörfern des Salentos verbreitet). Im Altstadtkern steht die Mutterkirche Mariä 
Himmelfahrt. Sie wurde 1746 beendet und auf einer vorher bestehenden alten 
Struktur erbaut. Der Plan wurde im Jahre 1723 von Mauro Manieri entworfen. Der 
Innenraum ist im lateinischen Kreuz angelegt und besteht aus einem Schiff, das 
mit wertvollen Altären versehen ist, unter denen sich derjenige der 
Rosenkranzmuttergottes auszeichnet. Auf dem Hauptaltar steht die hölzerne Statue 
der Mariä Himmelfahrt, die ein besonderes Interesse erweckt (Werk des örtlichen 
Bildhauers Oronzo Rossi). Sehr charakteristisch ist die riesige Kuppel, die über 
der ganzen Struktur steht. Der beindruckende, fünfstöckige Glockenturm wurde 
1896 beendet und ist Werk des Architekten Russo.  Die elegante, im Barockstil erbaute Wallfahrtskirche „Santa Maria della 
Consolazione (Trostesmuttergottes) stammte aus dem 1600. Oberhalb der Fassade, 
die ein einfachverziertes Portal präsentiert, steht die Statue der Hl.Jungfrau. 
Im Kircheninnern sind noch Spuren einer antiken Freske mit der Darstellung der 
Muttergottes mit dem Jesukind sichtbar. Die Sankt Nikolauskirche, auch des 
Erlösers genannt, geht auf das 17.Jh. zurück. Der Innenraum ist in der Form des 
griechischen Kreuzes angelegt und auf einem seiner Altäre kann man eine 
wunderbare Freske aus dem Jahre 1692 bewundern. Die ganze Struktur ist in 
Barock-Stil, und die schöne Fassade (17.Jh.) präsentiert einen riesigen 
Laubengang. Die Aufmerksamkeit wird dann von der stattlichen, achteckigen Kuppel 
angezogen, die von kleinen, bunten Keramikplatten bedeckt ist und das ganze 
Gebäude überragt. Die barocke Sankt Vituskirche wurde von Salvatore Miccoli 
erplant und von 1661 bis 1670 gebaut. Auch sie ist in der Form des griechischen 
Kreuzes angelegt und weist eine sehr schöne Kuppel auf. Die Fassade ist mit 
eleganten Verzierungen geschmückt, wie Heiligenskulpturen, während sich im 
Inneren gut neun Leinwandgemälde mit Heiligendarstellungen befinden. Das 
Franziskanerkloster wurde im 17.Jh. gebaut, sehr wahrscheinlich von Bruder 
Silvestero da Lequile. Es ist ein grosses und strenges Gebäude, mit einem 
typischen Kreuzgang und einem kleinen Brunnen. Sehr interessant ist auch das 
hölzerne Refektorium und die schönen Fresken aus dem 17.Jh.. Die Kirche Sankt 
Basilius der Grosse wurde im 17.Jh. nach der Zerstörung der naheliegenden Kirche 
„Santa Maria della Stella" (Hl.Maria des Sterns) gebaut. Die Kapelle 
Muttergottes von Konstantinopel geht auf das Jahr 1639 zurück und ist voller 
Einfachheit, die man sowohl im Innenraum als auch auf der Außenfassade entnimmt. 
Außerhalb des Wohnortes befinden sich die Überresten alter „masserie" 
(Bauernhöfe), wie: „Masseria Libelli", „Masseria Tramacere", usw. Der 
Schutzheilige von Lequile ist Sankt Vitus, der feierlich am vierten Juni-Sonntag 
gefeiert wird. 
 Der Spitzname der Einwohner von Lequile ist: "mangia racali", 
Ausdruck der für "Kröten esser" steht. Dieser   
 Übername 
wurde von den Einwohnern des nahen Dorfes San Pietro in Lama in boshaftem Sinne 
benutzt. All dies wegen der Rivalität zwischen den Jugendliche der zwei Dörfer. 
Diese pflegten an der "Brücke" untereinander abzurechnen. Dieser Ort befand sich 
auf der Grenze der zwei Ortschaften, doch immer noch im Gebiet von Lequile, wo 
das Abflusswasser in einen riesigen natürlichen Schlund zusammenfloss. Die 
jungen „Lequilesi" (Einwohner von Lequile) ertrugen die Tatsache nicht, daß die 
„Sanpietrani"(Einwohner von San Pietro) die Mädchen ihres Dorfes umwarben, darum 
rieten sie dauernd aneinander. Somit wurden sie von den Rivalen mit dem 
Spitznamen „Kröten fresser" beleidigt.   |