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 In Galatina kann man heute noch die drei Stadttore, die einst 
die Ortschaft beschützten, bewundern: „Porta Cappuccini"(19.Jh.) (Kapuzinertor), 
„Porta San Pietro"(Sankt Petrustor) und „Porta Luce"(Tor des Lichtes), beide im 
18.Jh. erbaut. Die Altstadt weist eine grosse Anzahl von „Häusern mit Hof" und  
 wunderschönen 
Palästen auf, wie z.B.: „Palazzo Tafuri", „PalazzoZimara", „Palazzo 
Berardelli","Palazzo Orsini", „Palazzo Mongiò", usw.. Auch die Kirchen sind 
bemerkenswert, vor allem die Sankt Katarinakirche von Alexandrien, die im Jahre 
1383 erbaut wurde. Sie präsentiert ein charakteristisches, feinverziertes 
Portal, auf dessen Seite sich zwei weitere, aber kleinere Portale befinden. Die 
Kirche ist fünfschiffig, doch ihre Eigenart besteht daraus, dass ihr Innenraum 
ganz von Fresken geschmückt ist. Hier befinden sich auch wertvolle Gemälde, wie 
dasjenige der Darstellung des Martyriums der Hl.Agathe und der „Madonna della 
Mela" (Muttergottes mit dem Apfel). Auch die Pfarrkirche Sankt Petrus ist von 
bedeutendem Interesse. Sie wurde 1335 erbaut und nach dem Erdbeben im Jahre 1743 
umgebaut, während im Jahre 1875 die Barockaltäre abgebrochen und wiedererbaut 
wurden. Die grossartige Aussenfassade präsentiert drei Portale (17.Jh.). Der 
Kircheninnenraum besteht aus drei Schiffen und enthält wertvolle Gemälde, wie 
dasjenige der Sankt Josefs Himmelfahrt, des Rosenkranzes und der Jungfrau „del 
Carmine". Die „Carmine"-Kirche wurde zugleich mit dem Karmelitanerkloster 
zwischen  1670 und 1974 erbaut. Im Jahre 1809 verliessen die Karmelitaner das Kloster, das 
als städtisches Krankenhaus benutzt wurde. Der Kircheninnenraum präsentiert ein 
einziges Schiff, eine Orgel aus dem 18.Jh., bescheidene Altäre und ein 
wunderschönes Gemälde der Muttergottes mit dem Jesukind. Die Kirche „Santa Maria 
delle Grazie" (Hl. Gnadenmuttergottes) befindet sich neben dem 
Dominikanerkloster; sie wurde im Jahre 1508 auf Castriota Scanderberghs Willen 
erbaut; doch im Jahre 1720 wurde sie ganz umgebaut. Die Fassade präsentiert ein 
riesiges Portal, während der Innenraum in der Form des lateinischen Kreuzes 
angelegt ist. Auch hier befindet sich eine Orgel aus dem 18.Jh. und acht 
reichverzierte Altäre. Die Schmerzensmutterkirche (Addolorata) (18.Jh.) weist 
eine sehr einfache Fassade mit zwei kleinen Portalen auf. In der Fassadenmitte 
erhebt sich die Statue der Jungfrau (1716). Das einzige Kirchenschiff enthält 
gut 14 Gemälde aus dem Jahre 1756 und sechs 1780 datierte Bilder; unter diesen 
Kunstwerken hat das Gemälde der „Pietà" einen grossen Wert. Die Kirche 
„Battenti" hat eine bescheidene Grösse und ein Portal wird von der Skulptur der 
Hl.Jungfrau überragt, deren Mantel von zwei Engeln gehalten wird. In der Kirche 
stehen zwei Altäre, eine Pfeifenorgel und interessante Malwerke, wie dasjenige 
der Jesugeburt, der Hl.Dreikönige und der Unbefleckten Empfängnis. Die  Kirche 
„Santa Caterina Novella" ist 1507 datiert und ist ein Werk der Olivetaner, doch 
sie wurde Anfangs 17.Jh. umgebaut. Ursprünglich präsentierte die Kirche drei 
Kirchenschiffe, doch heut weist sie nur ein einziges Schiff und eine sehr 
schlichte Fassade auf. Die Kirche „Santa Maria della Luce" (Hl.Maria des 
Lichtes) wurde im 17.Jh. dem Bischof Santander zu Willen erbaut. In ihrem Innern 
kann man das wertvolle Malwerk des Rosenkranzes (17.Jh.) bewundern. Die Kirche 
und das Kapuzinerkloster wurden auf Geheiss des Nicola Zimara im 16.Jh. erbaut. 
Er verkaufte All sein Hab und Gut um zur Erbauung des Gebäudes beizutragen. Der 
Kircheninnenraum enthält sechs Altäre; die wertvolle Orgel jedoch wurde während 
dem letzten Krieg zerstört. Im Jahre 1866, als die Kapuzinermönche das Kloster 
verliessen, herbergte das Gebäude die Karabinierikaserne. Das „Vergine della 
Purità"-Kirchen (Jungfrau der Unberührtheit) wurde im 17.Jh. erbaut. Zwei 
bedeutende Werke aus dem 17.Jh. reichern den Innenraum an: eine Holzstatue der 
Jungfrau und ein Gemälde mit der Darstellung von Jesus Christus, der die 
Schlüssel dem Sankt Petrus übergibt. Die Seelen des Fegfeuers –Kirche wurde im 
Jahre 1708 beendet. Sie präsentiert eine sehr einfache Fassade und der Innenraum 
hat eine achteckige Form. Der Hauptaltar ist der Hl. Jungfrau von Loreto 
geweiht, ist aus „Pietra Leccese"(örtlicher Stein aus Lecce) und von einem 
Riesenbild mit der Darstellung der Hl.Jungfrau und der Seelen des Fegfeuers 
überragt. Auf dem Galatinagebiet, ausserhalb des Wohnortes, befinden sich 
mehrere „Masserie" (Bauernhöfe), wie: „Masseria Li Vasci", „Masseria Case 
Russe", „Masseria Lo Scalfo, „Masseria La Grotta", usw. Die Ortschutzheilige 
Sankt Petrus und Paulus werden am 29. Juni prunkvoll gefeiert. 
 Die Einwohner von Galatina haben zwei Übernamen: „carzi 
larghi"(weite Hosen) und „cuccuasci"(Eulen). Die reichlich weiten Hosen weisen 
auf Phrahlhanse, während „cuccuasci" für naive und ein wenig dumme Leute steht. 
Einer Legende nach soll eines Tages ein Bauer sein geerntetet Weizenfeld 
bewundert haben. Er war sehr zufrieden und er beglückwünschte sich mit sich 
selbst für das gute Ergebnis, als er plötzlich jemand schreien hörte:"Es ist 
Alles mein!". Auf der Tenne befand sich aber niemand, ausser einer Eule die 
seinen Ruf austiess. Während der Vogel weitere Laute ausstiess hörte der Bauer 
immer den gleichen Satz. Er wurde sich aber nicht bewusst, dass es sich nur um 
eine Eule handelte! Somit beschloss der verängstigte und gleichzeitig verärgerte 
Bauer in seiner Dummheit, dass es besser sei die Ernte zu verbrennen als sie 
einem frechen Unbekannten (der nicht einmal den Mut hatte sich zu offenbaren) zu 
überlassen. Auf diese Weise machte der Bauer die harte Arbeit vieler Monate 
zunichte.       |